(Rootine): Was ist das Erste, das du nach dem Aufstehen machst?
(Karla): Eine Blitzmeditation im Bett, d.h. ich nehme mir ca. 2 Minuten, um meine Träume zu reflektieren und um ruhig und zentriert in den Tag zu starten. Danach putze ich Zähne, trinke warmes Wasser und massiere meinen Körper mit einer Trockenbürste.
(R): Welche Tageszeit ist deine liebste und warum?
(K): Spät abends! Da ist es ganz ruhig und friedlich und ich habe das Gefühl, dass alles schläft und ich meine eigene „Karla-Zeit“ haben kann.
(R): Du hast mit „so loved by her“ deine eigene Brand gegründet. Was hat dich dazu inspiriert?
(K): Ich liebe einfach Antik Schmuck. Ich finde es wunderschön Gems mit einer Vergangenheit ein neues Leben zu schenken. Jedes Schmuckstück erzählt seine ganz eigene Geschichte – das Metall und die Steine haben schon einiges erlebt und genau das liebe ich daran. Da ich ein gutes Gespür für Ästhetik habe und ich sehr oft auf meinen eigenen Antik Schmuck angesprochen wurde, konnte ich mit „solovedbyher“ verwirklichen, meine Leidenschaft mit meiner Community zu teilen. Da ich schon einige Praktika bei Goldschmieden gemacht und als Teenie in meinen Sommerferien beim Goldschmied mein Taschengeld verdient habe, träumte ich irgendwie schon lange davon, mit Edelmetallen, Edelsteinen und Schmuck zu arbeiten. Und siehe da – nun mache ich das mit „so loved by her“ – und das auch noch auf dem nachhaltigsten Weg, was mir besonders am Herzen liegt.
(R): Du bist auch ausgebildete Yoga Lehrerin. Wieso ist Yoga die beste Art von Training für dich und wie oft praktizierst du es?
(K): Ich habe 6,5 Jahre Fußball gespielt und bin dann durchs Reisen nach meinem Abitur zum Yoga gekommen. Ich liebe Mannschaftssport und ebenso mich auszupowern, aber Yoga hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen. Das sogenannte „Flowgefühl“ hilft mir zu mir selbst zu finden. Yoga bringt mich einfach zurück zu mir und zu meinem Ursprung. Es geht nicht um Optimierung, sondern einfach nur um mich. Yoga ist eine wunderschöne Lehre aus geistigen und körperlichen Übungen. Meine Praxis ist sehr unterschiedlich, da ich als Model nur schwer meine Routinen einhalten kann. Manchmal schaffe ich es jeden Tag auf meine Yoga Matte (es reichen auch mal 15 Minuten) und manchmal auch nur zwei mal die Woche.
(R): Was sind deine Top 3 Yoga Übungen?
(K): Trikonasana (Dreieck), Adhomukha Shvanasana (Herabschauender Hund) und der Stargazer.
(R): Gibt es spezielle Übungen, die dir helfen zur Ruhe zu kommen und vom Alltag abzuschalten?
(K): Eine tiefe, fließende Atmung durch die Nase. Die Vitali Atmung, d.h. in besonders stressigen Momenten atme ich über die gerollte Zunge (wirkt kühlend) oder den „Yintan“ Punkt massieren: Wandere mit deinem Zeigefinger in die Mitte deiner Augenbrauen, mache kreisende Bewegungen und spüre, wie sich deine Anspannung löst.
(R): Du ernährst dich vegan und kreierst in deiner Freizeit auch gerne selber Rezepte. Bist du eher der Typ kochen oder backen?
(K): Definitiv kochen. Ich liebe es, zu experimentieren und immer wieder neue Gewürze während des Kochens hinzuzufügen und die Gerichte zu erweitern. Beim Backen weiß man nie, was am Ende rauskommt. Außerdem halte ich mich nicht gerne an Rezepte und oftmals werde ich mit einem matschigen oder trockenen Resultat überrascht :-D
(R): Wo holst du dir Inspiration für deine veganen Rezepte und hast du ein Lieblingsrezept für uns?
(K): Ich lasse mich gerne in Restaurants inspirieren. Zum Beispiel liebe ich „Honest Greens“ oder „Kale & Me“ aus Barcelona, Spanien. Gerne gucke ich aber auch in das Kochbuch meiner liebsten Sofia von „matiamubysofia“ oder in das Kochbuch von Teresa Carles. Auf dem wundervollen Foodblog „Eat This“ lasse ich mich aber auch gerne inspirieren.
(R): Was ist dein Top Tipp/Lifehack/Secret in der Küche?
(K): Gewürze immer ohne Öl in der Pfanne anrösten (verstärkt das Aroma und die ganze Küche duftet), hochwertiges Olivenöl benutzen, alle sechs Geschmacksrichtungen integrieren: süß, scharf, bitter, sauer, umami und fettig. (einfach versuchen, es können auch nur kleinste Mengen sein) – sei kreativ und mutig in der Küche! Stell dir vor, du würdest ein buntes Bild malen.
(R): Welche sind deine Top 3 Superfoods?
(K): Medical Mushrooms wie Reishi und Chaga, Ashwagandha und Brokkoli.
(R): Dein liebster ROOTINE Juice?
(K): Glowing Greens! Ich liebe die Birne mit Brokkoli und Petersilie.
(R): Was sind die größten Benefits einer Saftkur/Cleanse für dich?
(K): Ich entlaste nicht nur meinen Körper und tue meinem Darm etwas Gutes, sondern auch meinem Geist. Ich verbringe täglich so viel Zeit damit, mich mit Essen auseinander zu setzten. Wenn ich Faste, habe ich plötzlich sooo viel Kapazität mich anderen Dingen zu widmen. Oftmals werde ich super kreativ, fühle mich freier, leichter und habe Raum um Auszumisten – sowohl in meiner Wohnung als auch in meinem Körper und Geist.
(R): Was würdest du Menschen raten, die den Einstieg in eine gesündere Ernährung und einen bewussteren Lebensstil schaffen möchten?
(K): Setze dich mit den Nährstoffen der Lebensmittel, die du konsumierst, auseinander. You are, what you eat. Als ich das verstanden hatte, habe ich es geliebt, mich gesund zu ernähren, weil ich wusste, was ich meinem Körper gerade alles Gutes tue.
(R): Was sind deine natürlichen Beauty Hacks und gibt es ein Beauty Produkt, auf das du nicht mehr verzichten möchtest?
(K): Gesichtsmassagen (mit den Händen oder Gua Sha), viel trinken, buntes und abwechslungsreiches Essen: am besten 30 unterschiedliche Obst- und Gemüsesorten sowie Samen und Nüsse in einer Woche und – definitiv Stress reduzieren (Pausen, Schlaf, Yin Yoga, Meditation, Journal etc.).
(R): Eine Message von dir in dieser außergewöhnlichen Zeit?
(K): Es ist absolut okay, mal nicht okay zu sein. Sei ehrlich zu dir selbst und teile dich deinen Mitmenschen mit. Vor allem dann, wenn du mal nicht happy bist. Jeder Mensch ist mal schlecht gelaunt, eifersüchtig, hat keine Lust auf Sport oder gesundes Essen. Das ist vollkommen okay – wir sind keine Roboter! Wir sollten den Raum füreinander halten, menschlich zu sein. Raus aus dem Perfektionismus, raus aus dem Anspruch dauernd zu funktionieren und zu wachsen. Hin zum Wahrnehmen, Fühlen und auch mal Stillstand oder Pausen wertschätzen.